- Trägheitskraft
- Träg|heits|kraft 〈f. 7u; Pl. selten; Phys.〉 scheinbare Kraftwirkung auf einen Körper, verursacht durch seinen Widerstand gegenüber einer Änderung seines Bewegungszustandes, tritt auf in rotierenden u. beschleunigten Bezugssystemen, z. B. Fliehkaft, Corioliskraft; Sy Scheinkraft
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Trägheitskraft,Mechanik: 1) die d'alembertsche Kraft (alembertsches Prinzip); 2) jede Kraft, die auf der Trägheit eines Körpers beruht, insbesondere jede Kraft, die in einem beschleunigten Bezugssystem an einem Körper gemessen wird, ohne dass es sich dabei um eine von außen eingeprägte Kraft handelt (z. B. in einem anfahrenden oder bremsenden Auto oder Aufzug). Obwohl solche Kräfte häufig als »Scheinkräfte« bezeichnet werden, weil sie nicht den newtonschen Axiomen genügen, sind sie ebenso real wie eingeprägte Kräfte und müssen z. B. berücksichtigt werden, um in einem beschleunigten Bezugssystem die richtigen Bewegungsgleichungen zu erhalten. Sie unterscheiden sich von eingeprägten Kräften lediglich dadurch, dass sie durch Übergang in ein Inertialsystem »wegtransformiert« werden können (d. h., sie treten im Inertialsystem nicht auf), was mit eingeprägten Kräften nicht gelingt. Spezielle Trägheitskräfte, die in rotierenden Bezugssystemen auftreten (z. B. in erdfesten), sind die Zentrifugalkraft und die Coriolis-Kraft. Auf der Messung von Trägheitskräften und entsprechenden Drehmomenten beruht z. B. die Trägheitsnavigation.* * *
Universal-Lexikon. 2012.